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„Im Angesicht des Todes“. Arzt-Patienten-Kommunikation früher und heute

Vortrag und Gespräch zum Abschluss des Würzburger Akademie-Projekts „Frühneuzeitliche Ärztebriefe“

18:00 Uhr | Siebold-Collegium for Advanced Studies, Klinikstraße 6, 97070 Würzburg

Zwischen Heilserwartungen und Todesängsten – Ärzte müssen seit jeher Patienten schwerwiegende Diagnosen vermitteln. Doch wie sieht eigentlich eine gelungene Arzt-Patienten-Beziehung aus? Auf welche Weise können Ärzte selbst komplexe Behandlungsversuche angemessen an ihre Patienten kommunizieren? Wie gehen Sie dabei mit Ängsten und Sorgen der Patienten um? Und was lernen wir aus der Geschichte über das Verhältnis von Ärzten und Patienten?

In der Veranstaltung wirft Michael Stolberg zunächst einen Blick auf die Geschichte und untersucht die Interaktionen zwischen Ärzten und Kranken im 16. und 17. Jahrhundert. Er stützt sich dabei maßgeblich auf Briefe, in denen die Kranken oder deren Angehörige einem erfahrenen Arzt um Rat fragten und ihm deshalb das Krankheitsbild und die bisherigen Behandlungsversuche schilderten. Tausende solcher Briefe wurden seit 2009 in dem Würzburger Akademienprojekt „Frühneuzeitliche Ärztebriefe“ erschlossen, das seine Arbeit zum Jahresende 2024 beenden wird. Danach spricht Maria-Elisabeth Goebeler über heutige Praktiken in der Arzt-Patienten-Beziehung. Sie geht dabei insbesondere der Frage nach, wie Ärzte vor dem Hintergrund der immer komplexer werdenden Behandlungen mit Patienten kommunizieren. Anschließend diskutiert Eva-Bettina Bröcker mit Stolberg und Goebeler über das Ärzte-Patienten-Verhältnis früher und heue – sehr gerne auch mit Ihnen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation zwischen dem Schelling-Forum und dem Siebold-Collegium statt. Das Siebold-Collegium ist das Institute for Advanced Studies (SCIAS) der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Das Ziel von SCIAS ist es, Internationalität und Interdisziplinarität zu fördern und die Integration von GastwissenschaftlerInnen verschiedener Fachbereiche in unsere wissenschaftliche Gemeinschaft zu ermöglichen.

Mitwirkende
Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael Stolberg war von 2004 an Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Würzburg und nimmt seit April 2024 eine Seniorprofessor für Geschichte der Medizin am dortigen Zentrum für Philologie und Digitalität wahr.

Dr. med. Maria-Elisabeth Goebeler ist Leitende Oberärztin des Interdisziplinären Studienzentrums mit ECTU und stellvertretende Vorsitzende der medizinischen Ethikkommission an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Prof. Dr. Eva-Bettina Bröcker ist em. o. Professorin für Dermatologie und Venerologie. Von 1992 bis 2011 war sie Direktorin der Klinik für Dermatologie an der Universität Würzburg. Sie ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Koordinierungsausschusses des Schelling-Forums.


Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei. Bitte melden Sie sich für die Veranstaltung über das Buchungsportal an. Bei Fragen können Sie sich gerne an schelling-forum(at)badw.de wenden. Wir freuen uns sehr darauf, Sie bei der Veranstaltung begrüßen zu dürfen.